Betreuung: Zuhauso so und außerhalb ganz anders

FamilienAlltag leben

Betreuung: Zuhause so und außerhalb ganz anders

Warum du dich darüber freuen kannst

Eine Geschichte aus dem Alltag von Lina

Es ist Nachmittag und es herrscht das reinste Chaos. Lina weiß einfach nicht weiter. Fast jeden Nachmittag eskaliert es zwischen den Kindern und auch zwischen ihr und besonders mit den beiden jüngeren Kindern Rike (7) und Nils (4).

 

Beide drehen völlig auf, schreien herum, hören so gut wie überhaupt nicht auf das, was ihre Mutter sagt. Nils fängt schnell an zu weinen und Rike steigert sich in einen Wutausbruch hinein. Lisa weiß meist noch nicht einmal, was jeweils der Grund dafür ist. Sie wird dann auch laut und schimpft.

 

Abends, wenn die Kinder dann endlich im Bett sind, ärgert sie sich über sich selbst und nimmt sich regelmäßig vor, ruhiger und bedächtiger zu reagieren.

Doch da ist die Unklarheit, was der Grund ist und die Sorge, dass es die Beziehung der Kinder zu ihr beschädigt sein könnte. Sie fragt bei einer Freundin und im Kindergarten von Nils nach, ob es da auch so ist.

 

Und siehe da: Die Freundin, bei der Rike öfter zu Besuch ist, beschreibt Rike als ruhig und ausgeglichen. Nils soll im Kindergarten zwar manchmal auch laut werden, doch sei alles völlig normal und im Rahmen eines Vierjährigen, sagt man ihr im Kindergarten.

 

Lisa ist irritiert. Warum sind ihre Kinder in der Betreuung so und zuhause ganz anders?

 

Kennst du das auch?

Ist dein Kind auch manchmal nach einer Fremdbetreuung so aufgedreht, schnell wütend oder traurig, kaum zu bändigen und widersetzt sich jeglichen deiner Versuche , dein Kind zur Mitarbeit zu animieren?

Das kann sein nach Kindergarten/Schule, längeren Besuchen bei den Großeltern, Spielverabredungen oder auch Kindergeburtstagen. Also nach allen Situationen, bei denen dein Kind von einer anderen Person betreut wurde.

Erzählen dir die Betreuungspersonen, das dein Kind bei ihnen so völlig anders, also ruhig und angepasst ist und sich “benimmt”?

Hast du dann auch mal Sorge, dass dein Kind das tut, weil die Beziehung zwischen euch nicht mehr stimmt?

Diese Beschreibungen höre ich in meinen Familienberatungen immer mal wieder. Das Erstaunen der Eltern ist dann manchmal wirklich groß.

“Das muss ein anderes Kind sein!”

Woran liegt das?

Dein Kind spürt unbewusst ganz genau, wie es sich zu verhalten hat, damit die Erwachsenen zufrieden sind.

  • Es weiß und spürt, dass es sich in Kindergarten/Schule anpassen und zurückstecken muss.
  • Es ahnt, welche Manieren während des Besuchs bei anderen Menschen gewünscht sind und nimmt sich zurück.
  • Es gibt sich sehr viel Mühe, sich anzupassen und zu kooperieren. Auch damit du mit dem Kind zufrieden bist.

 

Geistert gerade in deinem Kopf die Frage: “Schön und gut, warum macht es das dann zuhause nicht?”

Weil es ebenfalls instinktiv spürt, dass es das zuhause nicht nötig hat.
Es muss sich nicht anzupassen zu dem sehr hohen Preis der Selbstverleugnung.

 

Immer wenn dein Kind so viel Anpassungsarbeit leisten muss, ist das anstrengend, aufregend und belastend. Es lebt nicht das, was gerade in ihm ist.
Doch die Anspannung und die Gefühle müssen dann einfach irgendwann einmal raus.

Sobald dein Kind wieder bei dir ist, kann es so sein, wie es ist und sich fühlt.

Es kann die ganze Aufregung, die unterdrückten Gefühle und auch die als positiv, aber als herausfordernd erlebten Situationen nun rauslassen und verarbeiten.
Und es muss auch noch die hohe Anspannung kompensieren und rauslassen. Eine Anspannung, weil es von dir getrennt war und weil es versucht hat, sich „richtig“ zu benehmen.
Je jünger dein Kind ist, um so intensiver braucht dein Kind diese Möglichkeit des Rauslassens.

 

Und jetzt zuhause, in deiner Gegenwart fühlt sich dein Kind sicher, geborgen und geliebt, so wie es ist.
Es traut sich, seine Gefühle zu zeigen und zu leben.

💖 Betrachte das als großes Kompliment!
Freu dich darüber!
Feiere, dass die Beziehung zu deinem Kind in Ordnung ist.

 

Ja, ich weiß sehr gut, dass es im Alltag oft herausfordernd und anstrengend ist, wenn das Kind seine Gefühle und Anspannung intensiv auslebt.

 

Was kannst du tun?
  • Beobachte mal dein Kind nach der Fremdbetreuung, was es braucht, und was hilft.
  • Vielleicht kannst du nach der Fremdbetreuung diese Zeit des Übergangs und des Verarbeitens mit einkalkulieren. Und dich schon mal innerlich darauf vorbereiten, dass dein Kind Zeit braucht.
  • Vielleicht kannst du dein Kind durch liebevolle und bestätigende Gesten auffangen und so das Ganze verkürzen.
  • Vielleicht kannst du etwas Bewegung einplanen, damit dein Kind die Stresshormone durch die Bewegung schneller abbauen kann.

 

Lisa hat nach einem Beratungsgespräch mit mir den Ablauf am Nachmittag etwas umgestellt. Sie sorgt nun dafür, dass Nils sich schon auf dem Heimweg vom Kindergarten austoben kann. Bei Rike ist ihr aufgefallen, das diese gleich nach der Schule immer viel erzählen wollte. Doch Lisa hatte oft keine Zeit für die ausführlichen Berichte. Nun nimmt sie sich die Zeit und hört genau zu.

 

Beide Kinder sind mit der Zeit ruhiger geworden. Und Lisa ruhig und gelassener. Sie weiß nun, dass das Verhalten ihrer Kinder nicht auf einen Mangel in der Beziehung zu ihren Kindern hindeutet, sondern eher auf eine besonders intensive Beziehung. Das gibt ihr Halt und Sicherheit.

💖 Vielleicht kannst du dich auch an dem Gedanken erfreuen, dass dein Kind sich bei dir völlig authentisch verhält, weil es dich bedingungslos liebt und dir vertraut, dass es bei dir auch so ist.

Und dann freue dich darüber, dass so ein wundervolles Wesen dein Leben bereichert.

Und nun zu dir.

Hast du eine Idee, wie du diese Erkenntnis in deinem FamilienAlltagsChaos anwenden kannst?

Schreib mir in den Kommentaren. Ich freue mich darauf.

Herzliche Grüße

Cornelia Lupprian
Die Elternlotsin

 

 

Cornelia Lupprian
Die Elternlotsin

Ich lotse dich durch dein FamilienAlltagsChaos

Weg von Unsicherheit, Überforderung und Frust

Hin zu Gleichwürdigkeit, Klarheit und Gelassenheit

Mein großer Herzenswunsch ist es, Familien zu helfen, wieder Lebensfreude und Leichtigkeit im Alltag zu erleben.
Mein Wissen aus den Aus- und Weiterbildungen wird ergänzt durch viele Jahre Erfahrung als Familienberaterin und Mutter.

2 Kommentare

  1. danke für die tiefen worte. ich kann deine Beobachtungen bestätigen. ich wünsche mir auch mehr gelassenheit in diesen situationen. besonders wenn dann stühle umgeworfen werden und ich der blödeste papa bin….

    Antworten
    • Hallo Lars,
      es freut mich, dass meine Worte dich berühren.
      Ja, es kann im Alltag durchaus sehr hart sein, wenn die Kinder ihren Frust und Ihre Anspannung an uns Eltern auslassen.
      Gelassenheit in solchen Situationen hat zwei wichtige Komponenten: Wissen um die Hintergründe und Übung. Mit meinem Blogartikel hast du nun schon mal das Wissen um die Hintergründe und nun fehlt noch die Übung.
      Bleib also dran und bald wird es leichter sein.
      Herzliche Grüße
      Cornelia

      Antworten

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