Expertenrat: Zauberworte – für Kleinkinder geeignet?

FamilienAlltag leben

 

Eine Frage aus dem FamilienAlltagsChaos und meine Antwort darauf.

Zauberworte im Alltag –

Für Kleinkinder geeignet?

Kurze Erklärung:

Die Zauberworte sind eine Art Routenplan, wie du mit deinem Kind in emotional aufgeladenen Situationen gleichwürdig und liebevoll umgehen kannst. Sie sind ein Geschenk für die Abonnenten meiner Leuchtturm-News (wöchentlicher Newsletter).

Wenn du diese Zauberworte auch haben willst, schau mal hier: Zauberworte  + Leuchtturm-News

 

Frage:

Hallo Cornelia,

 

Meine Zwillinge sind extreme Frühchen gewesen, inzwischen 1,5 Jahre alt und momentan für mich sehr herausfordernd. Der eine ist aufgrund seiner körperlichen Behinderung und Einschränkungen oft sehr frustriert (so interpretiere ich es), wenn er seinem Bruder hinterhereifern will aber nicht so kann, wie er gerne würde. Jedes am-Sofa-hochziehen wird z.B. von einem herzzerreißenden Jammerton begleitet. Ich sehe es als Äußerung seiner Kraftanstrengung, die er dazu benötigt, aber es ist schwer für mich auszuhalten. Er ist oft stundenlang quengelig, weiß nicht war er will, will auf den Arm und dann doch wieder nicht-wir finden einfach nicht raus, was er in solchen Momenten benötigt.

 

Sein Bruder ist eine Energiebombe und verliert sich ständig in einer Überladung von Wut und Enttäuschung, wenn er etwas nicht darf, oder warten muss o.ä.

 

Meine Frage:

Ich bemühe mich sehr die Gefühle der Kinder zuzulassen und zu begleiten. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass sie das beruhigt, oder das meine Worte überhaupt ankommen. Funktioniert das Zauberwort-Prinzip erst mit Kindern, die schon sprechen können? Ist ein verbaler Austausch notwendig oder reicht es, wenn ich sende?

Meine Antwort:

Liebe Anna,
vielen lieben Dank für deine Frage und deine Erlaubnis, diese Frage und meine Antwort als Blogartikel veröffentlichen zu können!

Wie wunderbar, dass du dich informierst und bemühst, deine Zwillinge nach einem anstrengenden Start ins Leben gleichwürdig zu begleiten.

Ich möchte dir deine direkte Frage auch gleich als erstes beantworten und dir dann noch ein paar Impulse mitgeben für deine Situation.

Deine Frage in der Formulierung „Funktioniert das Zauberwort-Prinzip…?“ beinhaltet eigentlich schon die Antwort.

Es ist kein „Prinzip“, um die Kinder zu beruhigen. Es ist eine Reaktion, die aus einer Haltung von Zuwendung, Respekt und Gleichwürdigkeit entsteht.

Und das geht tatsächlich auch nonverbal.

Deine Gedanken und Gefühle spiegeln sich in deiner Mimik und deiner Körperhaltung. Selbst, wenn du wohlmeinende Worte verwendest, wie „Ich verstehe dich“ und gleichzeitig denkst: „Es tut mir in der Seele weh, wenn ich dir so rumjammern höre“, kommt eigentlich nur das letztgenannte bei deinen Kindern an. Und darauf reagieren sie – aber eben nicht so, wie du es eigentlich willst.

 

Mein Tipp an dieser Stelle:

Mach einfach weiter mit dem Üben, die Gefühle deiner Kinder zu begleiten. Definiere den Erfolg deiner Bemühungen aber nicht daran, ob deine Kinder ruhiger werden und sich von dir beeinflussen lassen.
Sondern definiere den Erfolg damit, was du jedes Mal neu dazu lernst und erkennen kannst, wo du vielleicht noch etwas verändern kannst.

 

Ein Beispiel:

Eines deiner Kinder zeigt Wut über etwas. Du wendest die Zauberworte an und dein Sohn reagiert nicht darauf, wie du es dir vorstellst (hört auf zu wüten).

Statt jetzt an dir oder an den Zauberworten zu zweifeln, überlegst du dir:

„Ok, es scheint, dass er das nicht aufnimmt.
Dann kann ich vielleicht noch etwas verändern, an dem was oder wie ich es sage.
Was habe ich gedacht, als ich das gesagt habe?
Habe ich es wirklich so empfunden? Wenn nein, was brauche ich, dass ich tatsächlich Verständnis empfinde?
Kann ich es vielleicht anders formulieren, damit mein Sohn es besser versteht?
War er vielleicht so in einer Emotion, dass Worte unangebracht waren und ich besser einfach nur die Arme öffne, um ihm zu zeigen, dass ich für ihn da bin?
Vielleicht braucht er auch einfach ein wenig, bis er auf mich wieder reagiert?“

Zusammengefasst:

Du überlegst, was dir gelungen ist und was du vielleicht verändern kannst.

Es ist ein Prozess, sich die von mir allgemein formulierten Zauberworte, an euch als Gemeinschaft anzupassen. Die Worte sollten von dir sein und zu dir und deinen Kindern passen. Das kannst du im Laufe der Zeit herausfinden.

In einer direkten Beratung würde ich dich zum Beispiel fragen, was genau du sagst und wir würden uns überlegen, ob eine andere Formulierung mit dem gleichen Inhalt für euch besser wäre.

Und es kann tatsächlich sein, dass dein Kind so heftig in einer Emotion steckt, dass Worte überhaupt nicht bei ihm ankommen. Dann kann es tatsächlich sinnvoll sein, dass du ihn einfach nur intensiv liebhast und ihm nonverbal zeigst, dass du da bist – mit liebevoll Ansehen, Nicken, vielleicht sanft lächeln, hinknien, Arme ausbreiten oder was auch immer für dich und ihn dann passt.

Soweit die Erklärung und meine Empfehlungen für die Anwendung der Zauberworte.

Jetzt noch meine Tipps und Gedanken für die Praxis dazu.

Auch wenn deine Zwillinge Frühchen sind, durchleben sie ja ebenfalls all die Entwicklungsschritte, die auch Normal-Geborene durchlaufen.

Und dazu gehören unter anderem:

  • Erlernen, wie Frust ausgehalten und bewältigt werden kann
  • Entwickeln einer eigenständigen Identität
  • Durchleben von Situationen, in denen die Fähigkeiten (teilweise weit) entfernt sind von den Wünschen
  • Erleben von Zuständen, in denen sich die Wünsche und Bedürfnisse im Sekundentakt ändern, weil so viel Unsicherheit und Unklarheit im Inneren toben
  • das Wahrnehmen, dass es da ein Wesen (Mama/Papa) gibt, das soooooviel mehr Macht hat und das Kind selbst sich als absolut machtlos erlebt.
  • und noch so viel mehr Gefühle und Entwicklungsschritte
Kommt dir das bekannt vor?

Es ist der Beginn der Selbstständigkeit, die sich ab jetzt kontinuierlich entwickelt und dabei manchmal sowohl Groß als auch Klein vor Herausforderungen stellt.

Diese Herausforderungen lösen mannigfaltige Gefühle und Zustände aus. Deine Aufgabe als Mama ist es, deine Kinder dabei zu begleiten.

Damit du nicht auch in intensive Gefühlszustände rutschst, lohnt es sich sehr, an deiner eigenen Ausgeglichenheit zu arbeiten.

Mir ist bewusst, dass du bestimmt sehr viel um die Ohren hast und dich wahrscheinlich fragst, wann du das noch machen sollst. Es gibt einige Möglichkeiten, die du im Alltag anwenden kannst.
Überlege dir gut, was du dir selbst Gutes tun kannst und was du brauchst, damit du ruhiger und entspannter für deine Kinder da sein kannst.

Ich werde deine Frage mal zum Anlass nehmen und ein paar allgemeine Tipps für die Selbstfürsorge in Blogartikeln zu veröffentlichen.

Also, bleib dran, übe täglich mit deinen Kindern, wie ihr ein gleichwürdiges und entspanntes Miteinander findet. Es lohnt sich sehr.

 

Ich wünsche dir und deinen beiden Söhnen viele wunderbare Erlebnisse miteinander.

An alle meine Leserinnen/Leser:

Hilft dir das in deinem FamilienAlltagsChaos?
Kennst du so eine Situation auch?

Hast du eine andere Situation, für die du gern einmal einen Expertenrat möchtest?

Schreib mir. Ich freue mich darauf.

Herzliche Grüße

Cornelia Lupprian
Die Elternlotsin
Cornelia Lupprian
Die Elternlotsin

Ich lotse dich durch dein FamilienAlltagsChaos

Weg von Unsicherheit, Überforderung und Frust

Hin zu Gleichwürdigkeit, Klarheit und Gelassenheit

Mein großer Herzenswunsch ist es, Familien zu helfen, wieder Lebensfreude und Leichtigkeit im Alltag zu erleben.
Mein Wissen aus den Aus- und Weiterbildungen wird ergänzt durch viele Jahre Erfahrung als Familienberaterin und Mutter.

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