“Glücklichsein ist der Weg” –
Warum ich trotz gesundheitlicher Probleme glücklich bin
In den letzten Jahren immer wieder und in den letzten Wochen verstärkt musste ich verschiedene Termine absagen bzw. verschieben. Das fällt mir durchaus schwer.
Nach einigem Nachdenken habe ich beschlossen, dir dafür eine Erklärung zu geben.
Ich möchte gerne etwas sehr Persönliches mit dir teilen und eine mir immer mal wieder gestellte Frage beantworten.
Mein Leben
Aufgrund verschiedener Umstände lebe ich seit meiner Geburt mit einigen körperlichen und gesundheitlichen Einschränkungen. Das reicht von sehr starker Kurzsichtigkeit und geringer Körpergröße über Fehlbildungen der Gelenke und Problemen mit dem Stoffwechsel bis hin zu mittelgradiger Migräne und noch weiteren, mal öfter und mal sporadisch auftretenden Schwierigkeiten.
Dass ich auch in meinem inneren Erleben anders bin als andere, habe ich schon in meiner „Über-mich-Seite – Die Elternlotsin“ beschrieben.
Ich lebe damit – Punkt.
Vor einigen Jahren habe ich akzeptiert, dass ich einiges, was ich vielleicht erleben möchte, niemals erleben werde, weil ich es körperlich nicht kann.
Ich habe akzeptiert, dass mein Alltag davon geprägt ist, verschiedene Tätigkeiten nicht mal eben so erledigen zu können, sondern nur eingeschränkt oder mit Hilfsmitteln.
Diese Hilfsmittel ermöglichen mir einiges, doch sie bleiben, was sie sind – Hilfsmittel. Sie erfordern Planung, Mitdenken und bieten nie den kompletten Ausgleich des Problems.
Im Laufe der Zeit habe ich auch noch ein paar Situationen erlebt, in denen mir von außen zusätzlich Schwierigkeiten und Probleme präsentiert wurden.
Wie zum Beispiel der große/mehrfache Wassereinbruch in unser Haus letztes Jahr oder schon mehrere Autounfälle, an denen ich absolut unschuldig war oder andere Unfälle und plötzliche Erkrankungen.
Der Oberarzt der Intensivstation hier im Klinikum meinte scherzhaft, er würde mir schon mal ein Bett am Fenster reservieren, weil ich mal innerhalb weniger Wochen mehrfach eingeliefert wurde. 😔
Doch ich will und brauche kein Mitleid – Punkt.
Mein Leben ist nicht so frei und unbeschwert wie das anderer, ja stimmt.
Von außen betrachtet auf jeden Fall; ich erlebe es in meinem Inneren aber nicht so.
Es gibt zwischendurch Zeiten, an denen ich mit dem Schicksal hadere, wütend, frustriert, sehr traurig bin und mir ein leichteres Leben wünsche. Selbstverständlich ist das so.
Viele andere Menschen haben auch Probleme und/oder ein schwieriges Leben und sogar noch viel schlimmer als ich.
Warum erzähle ich dir das alles?
Aus 2 Gründen
1. Ich bitte um Verständnis und Geduld
Im Laufe der Jahre habe ich lernen müssen, wann meine persönliche Grenze erreicht ist und dass ich sie besser nicht überschreite.
Ich arbeite natürlich und nehme viele Termine auch dann wahr, wenn ich mich unwohl fühle. Noch bis vor wenigen Jahren sogar, wenn ich wirklich krank/belastet war. Doch das hat sich gerächt, denn so hat es mich in bestimmten Abständen komplett umgehauen und dann ging gar nichts mehr.
Inzwischen habe ich akzeptiert, dass ich mehr aufpassen muss als andere.
Und auch wenn es mir schwerfällt, muss ich Termine absagen oder angekündigte Projekte nach hinten schieben, um nicht wieder komplett auszufallen.
Ich will ja schon seit einigen Monaten verschiedene Kurse herausbringen und komme leider langsamer voran als von mir gewünscht.
Ich versichere dir, dass ich Termine nur absage/verschiebe, wenn es wirklich nicht anders geht und dass ich immer mein Bestes gebe!
2. Ich beantworte eine Frage
Eine Frage, die mir immer mal wieder gestellt wird, ist: „Wie kannst du trotz all der Einschränkungen und Probleme so voller Vertrauen ins Leben sein? Wie kannst du trotzdem so gelassen, entspannt und glücklich sein?“
Ich weiß ja, dass auch du mit Problemen im Alltag zu kämpfen hast – mal mehr oder weniger, mal größer oder kleiner, mal länger oder kürzer.
Vielleicht hilft es dir, auch gelassener und entspannter mit allem zu sein/werden, wenn ich dir erzähle, wie ich damit umgehe.
Es sind 4 Schritte fürs Glücklichsein im Alltag notwendig:
- Akzeptieren der Tatsachen
- Akzeptieren der Gefühle
- Lösungen suchen und finden
- Loslassen und glücklich sein
Es gibt einen wundervollen Spruch, den ich absolut liebe:
Ich wünsche mir die Kraft, das zu ändern, was ich ändern kann.
Ich wünsche mir die Geduld, das anzunehmen, was ich nicht ändern kann.
Und ich wünsche mir die Weisheit, beides voneinander zu unterscheiden.
1. Akzeptieren der Tatsachen
Ich akzeptiere alles, was ist.
Meistens sofort und schnell und manchmal muss ich mich erst damit beschäftigen. Und das tue ich bewusst und zwar so lange, bis ich wirklich in meinem Inneren ein „OK, das ist jetzt so.“ spüre.
Gerade, wenn es etwas dauert, stellt sich dann sofort ein Gefühl der Erleichterung ein. Ich muss nicht mehr dagegen ankämpfen, sondern kann meine Kraft anderweitig einsetzen.
Akzeptieren heißt ja nicht, untätig zu sein und zu resignieren (mehr dazu etwas weiter unten).
2. Akzeptieren der Gefühle
Ich nehme meine Gefühle wahr – den Frust, die Wut, die Traurigkeit, die Hilflosigkeit usw. – und lasse sie zu.
Sie dürfen alle sein. Ich durchlebe sie bewusst und nehme mir die notwendige Zeit und Ruhe dafür. Das kann schnell gehen oder auch mal etwas länger dauern.
Doch ich verliere mich nicht in ihnen. Bewusst erlebte Gefühle werden so integriert, dass sie im Alltag nicht mehr stören.
3. Lösung suchen und finden
Ich beschäftige mich ebenfalls bewusst und achtsam damit, was ich wirklich nicht verändern und wo ich noch wirksam sein kann.
Diese Selbstwirksamkeit ist ein gutes Mittel gegen Frust und das Gefühl der Hilflosigkeit. Irgendetwas können wir fast immer angehen, verändern und verbessern. Und sei es noch so wenig. Das hilft der Seele und auch der Fähigkeit des Akzeptierens am meisten.
4. Loslassen und glücklich sein
Für den Alltag entscheide ich mich aktiv, dass ich mich zufrieden und glücklich fühle.
Es gibt Zeiten, in denen ich mich (wie oben) beschrieben, mit den Tatsachen, den Gefühlen und der Lösungsfindung beschäftige. Dann bin ich nicht glücklich.
Doch außerhalb der Zeiten will ich trotz allem, was ist, glücklich sein.
Genau in diesem einen Moment, in dem ich jetzt hier sitze und schreibe, kann ich mich glücklich fühlen.
Ich kann genau jetzt nichts tun, um die Schmerzen in meiner Schulter zu verringern oder meine grundsätzlichen Probleme zu beseitigen. Also kann ich glücklich sein.
Es gibt kein Grübeln über die Schwierigkeiten oder eine grundsätzliche Unzufriedenheit. Das bringt mich nicht weiter, sondern behindert mich mehr als jede körperliche Einschränkung.
Ich lasse alles los, was belastet und bin glücklich.
Es geht nicht darum, alles zu verdrängen! Nein, absolut nicht! Wenn ich spüre, dass zum Beispiel die Traurigkeit sich meldet und groß wird, dann nehme ich mir die Zeit, sie bewusst zu spüren und gebe ihr Raum. Nicht immer sofort, doch sehr zeitnah.
Dann kann sie wieder Pause machen.
So schaffe ich es, trotz allem und auch in den sehr intensiven Phasen, wenn mal wieder alles auf einmal kommt, die meiste Zeit entspannt und gelassen zu bleiben.
Und falls dir die Frage auf der Zunge liegt:
Ja, ich bin in diesen Zeiten wirklich glücklich und rede es mir nicht nur ein.
Es ist ein Prozess und eine Entscheidung.
Ein Prozess des Lernens, die Tatsachen und Gefühle wirklich wahrzunehmen und zu akzeptieren.
Eine Entscheidung fürs Glücklich-sein im Alltag. Immer wieder und immer bewusst.
Und das kannst du auch!
– Vielleicht noch nicht jetzt sofort, doch du kannst das lernen und die Entscheidung aktiv treffen.
Ich freue mich jedes Mal sehr, wenn ich erlebe, dass Menschen, die in meinen Beratungen sind, so ganz nebenbei ebenfalls entspannter und gelassener werden.
Ich hoffe, dass dir die Beschreibung meines Umgangs mit Problemen einen anderen Blickwinkel bietet und hilft, in deinen Alltag mehr Entspannung und Gelassenheit zu bringen.
Ich wünsche mir etwas Verständnis und Geduld, wenn ich trotz aller Bemühungen einen Termin verschieben muss oder ein angekündigtes Projekt etwas länger dauert als gedacht.
Ich danke dir von Herzen. 💖
Herzliche Grüße
Cornelia Lupprian
Wie wundervoll ehrlich und was für super Tipps! Ganz lieben Dank! Ich finde es super, wie du den Weg gehst und finde es wichtig Zeichen zu setzen. Es muss nicht immer alles perfekt und glamourös sein. Es darf auch einfach mal sein, wie es ist und es ist dann trotzdem gut so. Alles Gute für dich, liebe Cornelia!
Liebe Cornelia,
vielen Dank für das Teilen deiner Gefühlswelt. Das hat mir nun auch nochmal einen positiven Impuls gegeben. Wir sind zwar überglücklich zu unserem 3-jährigen Sohn nun noch eine unglaublich süße Tochter bekommen zu haben, aber meine extremen Rückenschmerzen mit denen ich die letzten Monate der Schwangerschaft kaum noch laufen konnte, und die leider auch jetzt noch andauern, belasten unsere Familie ziemlich. Aber nun will ich nicht weiter ausholen und sage nochmals Danke.
Hallo liebe Daniela,
ich danke dir von Herzen für deine lieben Worte!
Herzlich Glückwunsch zu deinem Familienzuwachs!
Ich kann gut verstehen, dass dauerhafte Schmerzen nicht nur dich, sondern auch die gesamte Familie belasten und wünsche dir baldige Besserung.
Wie schön, dass ich dir einen positiven Impuls mitgeben konnte, so dass du hoffentlich dein Familienglück auch wirklich genießen kannst.
Ganz herzliche Grüße
Cornelia
Hallo liebe Gaby,
von Herzen Danke für deine lieben Worte, die sehr gut getan haben und deine Wünsche.
Es freut mich sehr, dass meine Tipps dir gefallen und hoffentlich auch helfen.
Und ja, es ist eben nichts perfekt in dieser Welt und im Leben eines Menschen. Umso wichtiger, das Vorhandene anzunehmen und zu schätzen.
Herzliche Grüße
Cornelia