“Dein Eltern-Film” – Nein, kein Kinofilm
Hast du auch manchmal einen Film im Kopf?
Ich bin ja immer wieder auf der Suche nach schönen und passenden neuen Zitaten für meine “Sonnenstrahlen für Eltern”.
Und da bin ich jetzt über einen von Erich Kästner gestolpert:
“Es gibt nicht nur die ewig Gestrigen, sondern auch die ewig Morgigen.”
Spontan hatte ich meinen Impuls für Eltern im Kopf:
Den “Eltern-Film”
Stell dir vor, dein Kind tut etwas, was dir so überhaupt nicht gefällt und was du ablehnst.
So etwas wie:
- dem anderen Kind einfach etwas wegnehmen und das andere Kind wegschubsen.
- eine Handlung trotz Ertappen auf frischer Tat abstreiten
- etwas ungefragt wegnehmen
- heimlich die Süßigkeitenbox leeren
- zu einer Party gehen trotz Verbot (Jugendliche natürlich 😉)
- Hausaufgaben verweigern
usw.
Läuft da die Sorgenmach-Maschine bei dir an und du siehst dein Kind mit diesem Verhalten in einem Monat, in einem Jahr, in 10 Jahren – als Erwachsener?
Stellst du dir vor, was passieren wird (oder eher könnte), wenn du dem Verhalten in der Gegenwart nicht Einhalt gebietest?
Kennste?
So, wie viele Eltern das kennen.
In meinen Beratungen kann ich sogar die fortgeschrittenen Eltern noch auf dieses Phänomen aufmerksam machen.
Doch was passiert dann eigentlich?
Du reagierst und stimmst dein Verhalten auf diesen “Elternfilm” und das Ergebnis, das du daraus schließt, ab.
Du willst jetzt (in der Gegenwart) dafür sorgen, dass der Inhalt deines Elternfilmes in der Zukunft nicht passiert.
Oder du behandelst dein Kind in der Gegenwart so, wie du das Kind in der Zukunft behandeln würdest, wenn es das unangemessene Verhalten sehr verstärkt und häufiger zeigt.
Doch dabei übersiehst und verlierst du etwas sehr wichtiges und wesentliches.
Du übersiehst das Kind, das in der Gegenwart vor dir steht.
Du verlierst den Herzenskontakt zu deinem Kind.
Das Kind, das dich jetzt (!) braucht.
Es braucht deine Zuwendung, deine Gleichwürdigkeit und deine liebevolle Führung.
Es will gesehen, wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Durch deine liebevolle und gleichwürdige Aufmerksamkeit gibst du dem Kind, das jetzt (in der Gegenwart) vor dir steht, die Rückmeldung, die es braucht.
Es braucht deine Rückmeldung, damit es lernen kann, was richtig und was falsch ist in seiner sozialen Umgebung.
Und es braucht deine Rückmeldung, damit es weiß, dass du ihm vertraust und es liebst.
Das ist die beste und effektivste Möglichkeit, den Horror-Film in deinem Kopf niemals wahr werden zu lassen.
Was kannst du tun?
Wenn du dich das nächste Mal dabei erwischst, dass dein “Eltern-Film” losläuft, versuche ihn zu stoppen.
Oder lass den Film in deinem Kopf einfach laufen, ohne aktiv zu werden. Atme tief ein und aus und geh einfach aus dem Film raus.
Und dann kümmerst du dich um den kleinen Menschen, der dich und deine Liebe jetzt braucht. 💖
Kennst du einen schönen Spruch, der dir gefällt und Bezug zum Thema Kinder und/oder Erziehung hat? Schreib mir gerne!
Ich freue mich darauf! ❤
Herzliche Grüße
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