Hast du Schulgefühle?-
“Ich habe so viel falsch gemacht, kann ich das wieder gutmachen?
Du beschäftigst dich vielleicht schon eine Weile damit, wie du deine Beziehung zu deinem Kind verbessern kannst – also was du verändern willst und kannst, damit es euch allen im Familien-Alltag gut geht.
In meinen Beratungsgesprächen höre ich dann immer wieder mal die Worte:
“Wenn ich so höre und lese, wie mein bisheriges Verhalten auf mein Kind gewirkt hat und wie ich damit die Situation oft sogar noch verschlimmert habe – dann fühle ich mich total schuldig! Kann ich da eigentlich wieder etwas gutmachen?”
Kommt dir auch mal dieser Gedanke??
Und du möchtest dann das alles am liebsten ungeschehen machen – bei deinem Kind alles wieder gut machen – die Beziehung reparieren.
Das kann ich so gut verstehen.
Deine Schuldgefühle
Als Mama/Papa wahrzunehmen, dass das eigene Verhalten zu einer Not oder einem Leid des Kindes beigetragen haben, ist unglaublich schwer auszuhalten.
Und doch passiert es.
Es ist früher passiert.
Es passiert heute.
Es wird wieder passieren.
Du kannst die Vergangenheit nicht mehr ändern!
Auch nicht mit einem großen Schuldgefühl.
Im Gegenteil:
Dein Schulgefühl behindert dich darin, deinem Kind das zu geben, was es braucht: einen klaren, empathischen und zugewandten Erwachsenen.
Mein Tipp:
- Mach dir deine Fehler der Vergangenheit bewusst.
- Überlege dir, was du ändern willst.
- Dann gib dich deinem Schulgefühl für genau 10 Minuten hin (stell dir unbedingt einen Wecker); lebe es aus, spüre genau hin
- … und dann höre ganz bewusst damit auf. Sag dir: “Ja, ich habe Fehler gemacht und ja, das würde ich am liebsten ungeschehen machen. Das kann ich nicht. Also stecke ich all meine Energie jetzt in die Umsetzung der gewünschten Veränderung.”
Anschließend änderst du dein Verhalten.
Es kann sinnvoll und notwendig sein, dass du mit deinem Kind darüber sprichst.
Wieder gutmachen – Beziehung reparieren
Selbst wenn du dein Schuldgefühl abstellen kannst, willst du vielleicht am liebsten alles ungeschehen machen oder zumindest wieder etwas „gutmachen“.
Und das kannst du auch.
Übernimm Verantwortung
- gegenüber dir selbst
- gegenüber deinem Kind
- für deine Worte, Taten und Gefühle in der Vergangenheit
- in Zukunft auch für alle Worte, Taten und Gefühle
Analysiere deine vermeintlichen Fehler und fang an, stetig etwas zu verändern.
Kinder sind äußerst loyal und verzeihen viel.
Und das erst recht, wenn sie merken, dass die Erwachsenen Verantwortung für sich übernehmen und sich Mühe geben.
Für schwere Fehler bitte dein Kind ganz aufrichtig um Verzeihung.
Sei realistisch
Du wirst auch bei aller Vorsicht, aller Aufmerksamkeit und allem guten Willen weiterhin Fehler machen.
Du wirst dein Kind enttäuschen und verletzen, ihm Frust, Ärger und Trauer bescheren.
Das ist normal und lässt sich nicht vermeiden.
Du kannst jeden Tag versuchen, immer mehr zu lernen, was es heißt ein Kind gleichwürdig und liebevoll zu begleiten.
Bleibe aufmerksam, offen und gewillt, dein Verhalten zu hinterfragen.
Damit machst du tatsächlich wieder einiges gut.
Dein Kind braucht einen Menschen und keine Maschine mit perfektem Verhalten.
Und es liebt dich – bedingungslos.
Ich wünsche dir von Herzen 🧡, dass du deine Schuldgefühle loslassen und damit dann diese wunderschöne Aufgabe ein Menschenkind im Großwerden begleiten zu dürfen, wieder voll genießen und bejahen kannst. 😍
Herzliche Grüße
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