Kinderstreit Teil 3 – Beschützen = Schaden?

FamilienAlltag leben

Beschützen = Schaden?

Warum du bei einem Streit deiner Kinder auf das Beschützen verzichten solltest.

Teil 3 der Reihe zum Kinderstreit

Eine Geschichte aus dem Alltag von Lina

Lina sitzt an ihrem Schreibtisch und will gerade mit einer Aufgabe anfangen, als laute, aggressive und beleidigende Wortfetzen durchs Haus wehen. Sie hört, dass ihre beiden großen Kinder streiten – wie so oft in letzter Zeit.

 

Sie kann sich gut vorstellen, wie die beiden voreinander stehen, mit wutentbrannter Miene und erhobenen Armen, bereit den jeweils anderen zu schubsen oder zu schlagen.

 

Der 11-jährige Jonas war bis vor ca. 2 Jahren so gut wie immer überlegen, weil seine jüngere Schwester Rike (7) ihm einfach kein richtiges Kontra geben konnte. Inzwischen werden die Streitigkeiten nahezu ebenbürtig ausgetragen, was sie aber auch immer aggressiver und heftiger werden lassen.

 

Lina überlegt: „Geh ich hin und greife ein?“

 

In dieser Reihe gehe ich auf 3 wichtige Aspekte zum Kinderstreit ein:

 

Aspekt 1: Die Wut deiner Kinder und deine Unsicherheit – Warum du mit deiner Unsicherheit die Aggression deiner Kinder noch förderst

-> findest du in diesem Blogartikel: Die Wut deiner Kinder und deine Unsicherheit

 

Aspekt 2 – Deine falsche Frage = getrübte Beziehung – Wie deine falsche Frage das Streiten deiner Kinder befeuert

– > erkläre ich dir in dem blogartikel über die falsche Frage

 

Aspekt 3 – Beschützen = Schaden? – Warum du bei einem Streit deiner Kinder auf das Beschützen verzichten solltest:

-> ist das Thema in diesem aktuellen Blogartikel

Zu Linas Überlegungen gehören auch die Gedanken daran, dass Rike mit ihren 7 Jahren ihrem 11-jährigem Bruder sowohl in der Erfahrung als auch körperlich noch immer unterlegen ist.

Wir haben in unserer gemeinsamen Arbeit öfter mal über ihren Impuls, die „kleine“ Tochter zu beschützen, gesprochen.

Kennst du diesen Impuls auch?

„Das jüngere ist doch dem älteren Kind unterlegen und ich muss und will es beschützen“.

Entweder davor, körperlich verletzt zu werden oder immer wieder das unterlegene Kind zu sein. Also davor, eine unangenehme Erfahrung zu machen.

Das ist dein Job als Mama/Papa.

Oder?

 

Na klar, ist es deine Aufgabe zu beschützen.

Doch in genau diesen Situationen, wenn deine Kinder streiten, kannst du mit diesem Beschützen-Wollen auch ganz viel Schaden anrichten.

 

Was lernt das Kind, das du immer und immer wieder beschützt?

Eigentlich eine Menge:

  • Mama/Papa traut mir das Selbstverteidigen nicht zu.
  • Ich brauche nicht zu lernen, mich selbst zu verteidigen, das erledigt jemand für mich.
  • Ich brauche nur laut zu schreien und mein Kontrahent wird bestraft.
Was lernt es nicht?

Du ahnst es vielleicht schon …

Es lernt nicht, sich angemessen, ausreichend und zielgerichtet zu verteidigen.

Was lernt das Kind, vor dem du das andere beschützt?

Auch einiges:

  • Mama/Papa glaubt, dass ich meinem Bruder / meiner Schwester wehtun will.
  • Ich bin immer der/die Schuldige und mache alles falsch.
  • Ich muss immer nachgeben (es fühlt sich so an, auch wenn du glaubst, dass du das so nicht vorlebst).
  • Ich darf nicht für mich sorgen, sondern muss mir alles gefallen lassen.
  • Ich darf einen Konflikt mit einem Gegenüber nicht auf gleicher Höhe klären. Ich muss mich immer einem Erwachsenen beugen, der viel mächtiger ist.
Hast du gerade ein „Ja, aber …“ im Kopf?

„Ja, aber ich kann doch nicht zulassen, dass das größere Kind das kleine Baby schlägt.“

„Ja, aber ich kann muss doch dem unterlegenen Kind helfen, damit es nicht verletzt wird.“

„Ja, aber ich will doch nicht, dass die Kinder die Streitigkeiten auch körperlich austragen. Bei uns wird nicht geschlagen.“

Und so weiter …

Kennst du diese Gedanken?

Natürlich sind sie völlig in Ordnung und spiegeln deine Unklarheit, deine Einstellung und deine Werte wider.

 

Allerdings sind sie auch eine Gefahr für die Beziehungen in deiner Familie.

Eine Gefahr für die Beziehung zwischen dir und den einzelnen Kindern.

Und eine Gefahr für die Beziehung zwischen den Kindern.

 

Deine Kinder haben verschiedenste Gründe für Ihre Streitigkeiten.

Vordergründige, wie zum Beispiel, das gleiche Spielzeug nutzen zu wollen.

Und eine Menge Gründe, die du gar nicht siehst. Wie zum Beispiel Hierarchiearbeit oder mit einem Gewitter die Luft klären (O-Ton von zwei streitenden Kindern in meiner Familienberatung) und noch viele mehr.

Und manchmal beginnt das jüngere Kind den Streit ganz intuitiv, um lernen zu können, wie es sich effektiv und sinnvoll verteidigen kann.

 

Du schadest deinem Kind mit dem ständigen Beschützen.

Du schadest dem Kind, das du beschützt, denn es darf nicht lernen, es selbst zu tun.

 

Und Lernen hat immer auch Unsicherheit im Gepäck.

Gehen wir gedanklich mal in die Zukunft:

Dein Kind ist 9 Jahre alt und in der Schule. Es wird von Mitschülern gehänselt, geschubst und geärgert. Was soll es tun?

Sich verteidigen!

Genau wissen, wann es sich lohnt zu streiten und wann es klüger ist, sich Hilfe zu holen.

Wann und wie lernt es das?

Genau!

  • In den Streitigkeiten mit dem Bruder / der Schwester.
  • In einer sicheren Umgebung.
  • Mit einem Gegenüber, dessen Loyalität und Liebe außer Frage steht.
  • Mit der absichernden Option, sich Hilfe holen zu können, falls es doch nötig ist.

Jeder Streit hilft jedem deiner Kinder auch das Selbstverteidigen und die Selbstbehauptung zu lernen.

Ich lade dich herzlich ein, darüber einmal nachzudenken.

 

 

Was tut Lina nun, als sie den Streit hört?

Sie weiß aus unseren Gesprächen um die verschiedenen Aspekte und folgt ihrem persönlichen Plan und trifft die Entscheidung, mit der sie am besten leben kann.

 

Sie wartet ab und greift nur in bestimmten Ausnahmefällen ein.

Zwei weitere Aspekte erfährst du in den anderen Blogartikeln

Aspekt 1 – Warum du mit deiner Unsicherheit die Aggression deiner Kinder noch befeuerst

– > schau mal in diesem Blogartikel: Die Wut deiner Kinder und deine Unsicherheit

Aspekt 2 – Wie deine falsche Frage das Streiten deiner Kinder befeuert

– > schau mal in diesem Blogartikel: Falsche Frage = Betrübte Beziehung

 

Herzliche Grüße

Cornelia Lupprian
Die Elternlotsin

 

 

Cornelia Lupprian
Die Elternlotsin

Ich lotse dich durch dein FamilienAlltagsChaos

Weg von Unsicherheit, Überforderung und Frust

Hin zu Gleichwürdigkeit, Klarheit und Gelassenheit

Mein großer Herzenswunsch ist es, Familien zu helfen, wieder Lebensfreude und Leichtigkeit im Alltag zu erleben.
Mein Wissen aus den Aus- und Weiterbildungen wird ergänzt durch viele Jahre Erfahrung als Familienberaterin und Mutter.

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