“Liebst du dein Kind” –
Reicht es aus, dein Kind zu lieben?
Du sagst bestimmt: “JA! Klar tue ich das! Ich liebe mein Kind über alles!”
Und das ist gut so!
Und ich bin absolut überzeugt, dass es so ist.
Die Liebe, die du empfindest, lässt dich stark, mutig, glücklich, zufrieden, entspannt und so beschwingt sein (und noch eine Menge mehr 😍).
Sie wärmt dein Herz und deinen Bauch. Sie lässt dich lächeln und tiefer atmen.
Dabei ist es egal, ob der geliebte Mensch ein andere*r Erwachsene*r oder eben dein Kind ist.
(Im weiteren Verlauf des Textes gehe ich auf die Liebe zu deinem Kind ein. Jedes Wort kannst du dann gerne auf die Liebe zu einem anderen Erwachsenen übertragen 😉)
Und jetzt kommt noch ein weiterer Gedanke, der dir vielleicht im ersten Moment nicht so gefällt:
Dein Kind hat von deiner Liebe erst einmal überhaupt nichts.
Es ist dein Privatvergnügen.
Die Liebe ist in dir – groß, warm, allumfassend.
Wie kommt nun diese Liebe bei deinem Kind an?
Wie überwindet sie den physischen Abstand zwischen dir und deinem Kind?
Du kannst es sagen
Ja, das ist eine gute Idee.
Wie oft in den letzten 14 Tagen und wann zuletzt hast du deinem Kind gesagt:
„Ich hab´ dich so lieb!“
Am besten ohne konkreten Anlass, einfach so zwischendurch, weil du die Liebe zu deinem Kind direkt spürst.
Täglich? Alle paar Tage? Vielleicht gar nicht?
Sagst du es nur, wenn alles in Ordnung ist zwischen euch? Wenn dein Kind ruhig und freundlich ist?
Oder auch mal, wenn es zwischen euch kracht. Wenn dein Kind etwas tut, was es nicht soll oder umgekehrt?
Beobachte dich einfach mal im Alltag.
Wenn du mich ein wenig kennst, weißt du, dass ich Sprüche mag. Und einer meiner allerliebsten ist dieser hier:
„Mama/Papa liebe mich, wenn es dir am schwersten fällt.
Dann brauche ich es am meisten.“
Gerade dann, wenn es dir schwerfällt, ausschließlich deine Liebe zu deinem Kind zu spüren, hat ein „Hab´dich lieb“ den größten Effekt auf dein Kind. Wenn du es wirklich so fühlst in diesem Augenblick.
Gerade dann, wenn du wütend, frustriert, enttäuscht oder traurig bist, weil die Situation nicht so läuft wie gewünscht, sind diese Worte Balsam für die kleine Seele deines Kindes.
Und übrigens auch für deine.
Du kannst dir immer wieder bewusst machen, dass du dein Kind liebst, auch wenn du gerade wütend auf es bist.
Du kannst dich liebevoll verhalten
Spürt dein Kind deine Liebe im Alltag auch ohne Worte?
Verhältst du dich liebevoll?
Willst/musst du kurz überlegen?
Ja, tue das bitte.
Denn erst wenn du deine Liebe in liebevolles Verhalten umwandeln kannst, wird deine Liebe auch zum Vergnügen für die andere Person.
Wenn du deine Liebe zu deinem Kind ganz und gar dein Herz durchfluten lässt, spürt dein Kind deine Liebe zu ihm allein durch deinen Gesichtsausdruck, die Haltung, die Stimmlage und dein seeliges Lächeln. Es fühlt sich geliebt – auch ohne Worte.
Doch wie ist es im Alltag?
Ich habe ja bereits schon darüber geschrieben, dass es sehr sinnvoll ist, diese bedingungslose und allumfassende Liebe im Alltag immer wieder aktiv und bewusst hervorzuholen. (Betrachte das jetzt mal als Erinnerung 😎).
Schau mal hier: Kleine Änderung – große Wirkung Teil2
Doch natürlich gibt es auch andere Situationen, in denen es dir vielleicht nicht gelingt, die so anstrengend für dich sind, dass du es nicht schaffst.
Auch hier kannst du liebevoll handeln.
Ich lade dich mal ein zu einem kleinen Gedankenexperiment.
Nimm dir einen Zettel und einen Stift
Ich weiß ja, dass du das wahrscheinlich jetzt nicht machst. 😉 Das ist ok.
Dann denke vielleicht zumindest mit. Oder mach es zu einem anderen Zeitpunkt. Es könnte dein Leben und die Beziehung zu deinem Kind grundlegend verändern. ❤
Und jetzt überlege und notiere dir:
- welches Verhalten und welche Gesten und welche Worte wünschst du dir von deinem/deiner Partner*in, um dich geliebt zu fühlen?
- was tut dein*e Partner*in, so dass du dich nicht geliebt fühlst?
Lass dir dafür gerne ein paar Tage Zeit. Und schreibe es immer wieder auf.
Und dann…
… dann überlege mal, wie du dich deinem Kind gegenüber verhältst.
Baue das aus, was hilft, sich geliebt zu fühlen.
Lass etwas von dem weg, was dazu führt, sich ungeliebt zu fühlen.
Ein paar Gedanken dazu, wie du dich im Alltag liebevoll verhalten kannst.
- Dein Kind hat mal etwas vergessen, was es tun sollte? ➡ Lächle und erledige es ausnahmsweise mal selbst.
(Jacke an den Haken hängen, Geschirr wegräumen, Müll rausbringen) - Dein Kind übertritt eine Regel, die du aufgestellt hast? ➡ Frage nach und komm in ein offenes und neugieriges Gespräch mit deinem Kind.
- Wann immer dein Kind dich anspricht, unterbrichst du deine aktuelle Tätigkeit und hörst zu. Immer.
- Du erfüllst deinem Kind jeden Tag einen Wunsch ohne Kommentar oder Bedingungen. Jeden Tag einen. Welchen darfst du dir aussuchen.
- Du lächelst dein Kind an. Oft, ohne konkreten Anlass.
- Dein Kind sagt “Nein” zu dir? ➡ Nimm das “Nein” bedingungslos erst einmal an.
Natürlich kommst du dann auch hier ins Gespräch mit deinem Kind und folgst dem “Nein” nicht ebenso bedingungslos. - Dein Kind übernimmt neu die Verantwortung für eine bestimmte Aufgabe?
➡ Glaube fest an dein Kind und vertraue ihm, dass es sein Bestes geben wird.
(Falls dir das Beste deines Kindes nicht reicht, komm wieder ins Gespräch mit deinem Kind.)
Du merkst schon: miteinander ins Gespräch kommen (offen, neugierig und zugewandt) hat viel mit Liebe und Vertrauen zu tun. ☺
Wirkliches, echtes und umfassendes Vertrauen ist in der Erziehung der zweite wichtige Aspekt.
Vertraue deinem Kind, verhalte dich vertrauensvoll – und dein Kind wird sich geliebt fühlen.
Ich wünsche dir von Herzen ❤ viel Freude beim Entdecken von Vertrauen und liebevollem Verhalten.
Und nun zu dir.
Hast du eine Idee, wo und wie du diese Erkenntnisse in deinem FamilienAlltagsChaos umsetzen willst?
❤ Was willst du ändern?
❤ Hast du Fragen dazu?
❤ Wie sind deine Erfahrungen und Gedanken dazu?
Schreib mir in den Kommentaren. Ich freue mich darauf.
Herzliche Grüße
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