“Sicherheitstipps für Eltern”
Mit Kind gut vorbereitet Urlaub und Freizeit genießen
Hast du es auch schon einmal erlebt?
Du bist mit deinem Kind oder deinen Kindern irgendwo unterwegs, wo viele Menschen sind. Vielleicht sogar noch in einer völlig fremden Umgebung. Sei es am Flughafen, im Freizeitpark oder Zoo, während einer Stadtbesichtigung oder ähnliches.
Und plötzlich ist dein Kind verschwunden. Du siehst und hörst es nicht mehr!
So ein furchtbarer Schock. 😱
Mein Mitgefühl für jedes Elternteil, das dies schon mal erlebt hat.
Ich dachte damals, mein Herz bleibt stehen. Zum Glück war alles ganz harmlos und haben wir unsere völlig entspannte Tochter nach 10 Minuten wieder gefunden. Doch ich habe eine ganze Weile mehr gebraucht, um mich wieder zu beruhigen. 🙄
Anschließend habe ich mich und meine Tochter bei weiteren Ausflügen etwas besser vorbereitet.
Und ich will dir diese Anregungen auch weiter geben.
Betrachte bitte alle Tipps nur als Orientierung.
Einige der Tipps sind natürlich erst ab einem bestimmten Alter deines Kindes bzw. mit entsprechenden Fähigkeiten wirklich sinnvoll. Wähle also bitte das aus, was dir für deine Familie sinnvoll und für die Situation und das Alter deines Kindes angemessen erscheint.
Manches mag dir selbstverständlich vorkommen, dann nimm es mal als Erinnerung für dich, denn andere lesende Eltern haben das vielleicht noch nicht bedacht.
Grundsätzliche Vorbereitung
🌈 Übe mit deinem Kind frühzeitig, die eigene Adresse und (wenn irgendmöglich) deine Mobilnummer aufzusagen.
Falls die Zahlenkolonne für dein Kind zu schwer zu merken ist, ist vielleicht eine ganz einfache E-Mail-Adresse möglich, die du nur für diesen Zweck nutzt und mit deinem Mobiltelefon abrufen kannst, falls nötig.
🌈 Besprich und übe mit deinem Kind in ruhigen Situationen, wie, wo und bei wem es sich grundsätzlich Hilfe holen kann, falls es dich verliert und wie es sich verhalten soll.
Also zum Beispiel beim Rumlaufen in einer Stadt:
- möglichst Erwachsene mit eigenen Kindern ansprechen ->diese kommen eher mal auf die Idee nach einem Zettel mit der Telefonnummer zu schauen (kommt etwas weiter unten) und können mit aufgeregten Kindern vielleicht besser umgehen
- in Geschäften bei Angestellten nachfragen (Bäcker etc.) -> sind leicht zu identifizieren und die Hemmschwelle für das Kind um Hilfe zu bitten, ist eventuell geringer.
- Menschen in Uniformen der Polizei oder anderer Hilfsorganisationen ansprechen
- andere Erwachsene immer mit „Sie“ ansprechen, sobald dein Kind das kann -> falls ein Erwachsener dein Kind packt, werden andere Personen eher aufmerksam, wenn das Kind den angreifenden Erwachsenen mit „Sie“ anspricht.
🌈 Übe mit deinem Kind, dass du einen bestimmten Kosenamen oder Geräusch (Schnalzen, Pfeifen etc.) nutzt, um in Menschenmengen auf dich aufmerksam zu machen -> Es müssen ja nicht alle umstehenden Personen den Namen deines Kindes wissen.
🌈 Wenn dein Kind dich nicht mehr sieht, soll es versuchen ruhig zu bleiben und zu lauschen, da du ja nach ihm rufst bzw. dieses spezielle Geräusch machst.
🌈 Betone eindringlich, dass dein Kind niemals mit jemandem einfach mitgehen soll.
Vor einer bestimmten Situation
Du willst mit deinem Kind auf ein Fest oder bist im Urlaub am Strand, auf Besichtigungstour etc.
Eher für die kleineren Kinder und teilweise noch für Grundschüler
🌈 Zieh deinem Kind etwas Auffälliges an (Farbe, Muster) – solange es das mitmacht 😎 -> ist schneller in einer Menge zu erkennen.
🌈 Fotografiere dein Kind -> du hast sofort ein neueres Bild mit der aktuellen Kleidung parat, falls nötig.
🌈 Gib deinem Kind deine Mobilnummer mit. Notiere dort nicht den Namen des Kindes.
- Es gibt fertige SOS-Armbänder, auf die du die Nummer schreiben kannst. Fürs Handgelenk, irgendwo an der Kleidung etc.
- Ein Zettel mit allen wichtigen Infos in die Tasche der Hose (am besten hinten, damit er nicht so schnell unbeabsichtigt herausgezogen wird), notfalls auch mehrere 😉.
- Ein Zettel irgendwo und irgendwie an der Kleidung befestigen -> Klettverschluss, Karabiner, Schnur etc.
- Ein Zettel in einem Brustbeutel oder auf andere Art zum Umhängen. Achte hier bitte unbedingt darauf, dass sich die Schnur von alleine löst, wenn stärker daran gezogen wird, damit dein Kind sich nicht selbst erwürgt, wenn es irgendwo hängen bleibt.
- Falls du nicht vorbereitet bist, schreibe deine Mobilnummer mit Kugelschreiber auf den Arm.
Denke im Ausland bitte immer an das +49 als Vorwahl!
🌈 Für ganz spezielle Fälle kann auch ein GPS Tracker einzeln oder in einem Notfallarmband oder in einer Fitness-Uhr möglich sein.
Sobald dein Kind alt genug ist
🌈 Besprich mit deinem Kind zu Beginn, wo ihr euch trefft, wenn es dich auf einmal nicht mehr sieht.
- Entweder genau da, wo ihr euch das letzte Mal gesehen habt
- Oder an einem von überall zu sehenden hohen oder auffälligen Gebäude, wie ein Kirchturm, Hochhaus, Riesenrad etc. du weißt, was ich meine.
🌈 Falls ihr in einem Freizeitpark, Zoo etc. seid, zeige deinem Kind, wie die Angestellten dort aussehen und dass dein Kind diese Personen immer und bevorzugt ansprechen kann.
🌈 Wiederhole in Ruhe alle Maßnahmen, wie, wo und bei wem dein Kind sich Hilfe holen kann.
Zum Glück passiert es in Deutschland sehr sehr selten, dass ein Kind tatsächlich auf Dauer verschwindet.
Das Verschwinden ist meist völlig harmlos und klärt sich schnell auf.
Laut BKA liegt die Aufklärungsquote bei 99,8% in den letzten 6 Jahren.
Doch der Schreck, wenn das Kind auch nur für kurze Zeit nicht mehr zu sehen ist, ist wohl einer der schlimmsten Zustände für Mamas und Papas. 😱
Auch wenn du wahrscheinlich dein Kind dann, alles staunend betrachtend vor dem Geschäft um die Ecke stehend 😎, wiederfindest – du wirst froh sein, wenn du dich und dein Kind gut vorbereitet hast. 😀
Wie sind deine Erfahrungen und Gedanken dazu?
Hast du weitere Sicherheitstipps für andere Eltern?
Schreib mir in die Kommentare. Ich freue mich darauf! ❤
Herzliche Grüße
Liebe Frau Lupprian,
ich danke Ihnen für Ihre Einstellungen, ihre gelassenen Werte und Prinzipien, welches Sie auf Augenhöhe der Kinder, unserer Zukunft, vermitteln. Leider sind diese immer noch nicht bei meinem Arbeitgeber angekommen. Ich wollte einen Fachbereichs-Kindertag durchsetzen, damit die Mitarbeiterknder den Arbeitsplatz von Mama oder Papa offiziell kennenlernen dürfen, auch die Auditorin war dafür und hat es als Zielvereinbarung aufgenommen, leider befinden wir uns noch nicht in einer kinderfreundlichen Welt, in dem dies ohne Ängste angenommen wird.
Einen wunderschönen Guten Tag,
oh, vielen Dank für Ihre Rückmeldung.
Wie schade, dass ein so großartiger Plan noch nicht umgesetzt wurde. Da drücke ich natürlich sehr die Daumen, dass es Ihnen gelingen wird.
Ich arbeite ja auch seit vielen Jahren mit Kindergärten, Schulen und den entsprechenden Weiterbildungs-Institutionen zusammen und freue mich immer sehr, wenn ich das Prinzip der Gleichwürdigkeit erfolgreich weitergeben kann.
Also, bleiben wir dran, bis wir noch viel mehr pädagogische Fachkräfte erreichen.
Herzliche Grüße
Cornelia Lupprian