“Stellst du eine verbindende Frage?” –
Welche Frage trennt und welche Frage verbindet dich?
In Familienberatungen, Live-Coachings und Vorträgen werde ich immer wieder gefragt:
“Was kann ich tun, damit mein Kind …?”
Setze ein:
a) seine Hausaufgaben erledigt
b) abends nicht so ein Theater macht
c) bei den Mahlzeiten nicht so rumhampelt oder mit dem Essen spielt
d) sein kleines Geschwisterchen nicht ständig haut
e) nicht so laut rumkreischt
f) weniger Zeit mit den Medien verbringt
– … usw.
In verschiedenen Formulierungen und Ausprägungen.
Kennst du diese Art der Frage auch?
Würdest du mich das auch so fragen?
Das kann ich verstehen.
Du wünschst dir vielleicht, dass der Alltag weniger nervig, stressig und herausfordernd ist. Und manchmal bist du einfach am Ende mit deinen Nerven und deiner Geduld.
Vielleicht weißt du auch oft einfach nicht, wie du reagieren sollst und wie du wieder aus dieser Situation rauskommst, ohne Schaden für dich oder dein Kind.
Doch diese Art der Frage trennt dich von deinem Kind.
Und hemmt jede Art der Kooperation deines Kindes.
Sehen wir uns die Frage aus der Sicht des Kindes an, wenn es bei dem Gespräch zwischen uns beiden dabei wäre:
- “Mama/Papa ist genervt von mir, weil ich nicht das tue, was ich tun soll.”
- “Mama/Papa ist genervt von mir, weil ich etwas tue, was mir wichtig ist, aber sie/ihn sehr stört.”
- “Sie fragen nach, was sie tun können, damit ich endlich das Richtige tue oder das Falsche lasse.”
- “Ich sorge dafür, dass Mama/Papa genervt sind. Ich bin schuld. Ich bin falsch.”
Ich weiß, dass du nicht willst, dass dein Kind so denkt.
Doch das ist Kinderlogik, die automatisch so abläuft.
In den Familienberatungen kann ich die Reaktion immer an der Körpersprache der Kinder (selbst kleinerer Kinder) ablesen. Die Kinder entwickeln und zeigen Scham und Schuld durch einen beschämten Blick zum Boden, durch Hängenlassen der Schultern und ein leichtes Zucken in den Mundwinkeln.
Du schiebst mit der Formulierung und der Haltung dahinter die Verantwortung für die Lösung/Veränderung der Situation deinem (kleinen) Kind zu. Kinder spüren das und es verletzt sie sehr. Das Gefühl der Schuld und der Scham setzt sich fest und belastet die Beziehung zwischen euch.
Doch was kannst du stattdessen fragen?
Meine Ideen für gleichwürdige und verbindende Fragen:
a) “Mein Kind erledigt öfter seine Hausaufgaben nicht. Wie kann ich herausfinden, was mein Kind braucht und was ihm fehlt, um mit der Situation besser zurechtzukommen?”
b) “Die Abende sind voller Stress. Mein Kind braucht sehr lange und ich bin dann oft auch schon so am Ende, dass es mir schwerfällt, gleichwürdig darauf einzugehen. Wie kann ich meinem Kind und mir helfen, die Abende in Ruhe und mit Freude zu gestalten?”
c) “Mein Kind ist bei den Mahlzeiten sehr unruhig. Das setzt mich unter Stress. Wie kann ich für mich sorgen, damit ich die Unruhe aushalte oder gleichwürdig darauf reagieren kann?”
d) “Mein Kind haut ab und zu sein kleines Geschwisterchen. Das erschreckt mich. Bestimmt hat es einen Grund. Welcher kann das sein und was braucht mein großes Kind, damit es das Hauen nicht mehr nötig hat?”
e) “Mein Kind kreischt sehr laut. Oft halte ich das einfach nicht aus. Es will bestimmt etwas damit ausdrücken. Was kann das sein und wie kann ich gleichwürdig darauf reagieren?”
f) “Gefühlt sitzt mein Kind den ganzen Tag vor den Medien. Das erschreckt mich und ich fühle mich hilflos und unklar, wie ich damit umgehen kann. Wie kann ich Kontakt mit meinem Kind kommen und herausfinden, welcher Weg für uns am besten ist?”
Meine Einladung an dich:
Gibt es in deinem Alltag Situationen, die dich stören oder für die du dir eine Lösung wünschen würdest?
Überlege mal, wie du mich fragen würdest, wenn du die Chance auf eine Beratung bei mir hättest.
Und dann schau dir deine Frage mal genauer an.
Trennt sie, weil du die Verantwortung zur Änderung deinem Kind zuschiebst?
Oder verbindet sie, weil du Verantwortung für dich und die Situation übernimmst?
Wie kannst du deine Frage umformulieren, um durch eine verbindende Frage die Verantwortung für deinen Zustand und dein Handeln zu übernehmen?
- Beschreibe die Situation
- Beschreibe dein Gefühl, deinen Zustand
- Frage danach, was du brauchst und was dein Kind braucht
Sei neugierig auf das Erleben deines Kindes, auf seine Welt, seinen Blickwinkel auf Dinge und auf seine Gefühle. Das hilft schon mal sehr.
Das Umdenken und das Verändern können schon mal schwierig werden. Besonders dann, wenn du schon länger oder gar immer die trennenden Fragen gestellt hast.
Es lohnt sich sehr, dranzubleiben und auch durch solche Fragen wieder in Verbindung mit deinem Kind zu kommen.
Kompetente Unterstützung für die Formulierung und auch die Lösungsfindung dazu bekommst du unkompliziert, hilfreich und persönlich im Familien-Leuchtturm.
Weitere Informationen
Familien-Beratung
Stell dir mal vor:
- Du hast eine feste Anlaufstelle, um dir für deine Themen, Fragen und schwierigen Situationen von einer sehr erfahrenen Familienberaterin Impulse und Antworten holen;
- Und das ganz bequem bei dir zuhause – ohne Anfahrt, ohne Babysitter;
- Du genießt eine individuelle FamilienBeratung zu einem günstigen Preis;
- Du kannst ohne Zeitdruck und ohne zusätzlichen Stress bestimmte Themen intensiver bearbeiten und kommst deiner Vorstellung einer entspannten Familienzeit immer näher;
- Beide Elternteile können teilnehmen – zu einem Preis;
- Du wirst nach und nach gelassener und kannst sicher und souverän in jeder Situation gleichwürdig agieren und reagieren;
Ich wünsche dir wundervolle Erkenntnisse, wenn du deine trennende Frage in eine verbindende Frage umformulierst.
Herzliche Grüße
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