Warum Noten nicht so wichtig sind

FamilienAlltag leben

 

“Warum Noten nicht so wichtig sind” –

Wo liegt dein Fokus?

 

Bei dem allerersten Elternabend in der 5. Klasse meiner Tochter freute ich mich auf viele Informationen –

  • was die Schule bietet,
  • welche Unternehmungen geplant sind,
  • wie den Kindern geholfen wird, eine Klassengemeinschaft zu werden,
  • wer die neue Klassenleitung ist
  • und so weiter.

Allerdings ging es in bestimmt 90% der Zeit nur um die Notengebung.

📃 Welche Leistung ist gewünscht und wird gefordert?

📃 Welche Leistung wird wie benotet?

📃 Wie werden die einzelnen Noten gewichtet, um zur Endnote zu kommen.

📃 Was müssen die Kinder tun, damit es eine “gute Note” gibt?

Ich war so getroffen – getroffen von der ganzen Stimmung und von dem Druck auf die Kinder, den ich in diesem Klassenraum sitzend richtig körperlich spüren konnte.

 

Der für mich schlimmste Moment war, als ein Vater fragte: “Was können wir Eltern tun, damit unser Kind gute Noten bekommt?”

 

Wie fühlt sich das an, wenn der ganze Wert eines Menschen
auf dessen Leistung reduziert wird?

 

Wie geht es einem Kind, wenn die beiden am meisten geliebten Menschen sich so sehr auf Leistung und Noten fixieren, dass es überhaupt nicht mehr um Freude am Lernen und Lernen fürs Leben geht?

Wie belastend und verletzend muss es für das Kind sein, wenn in der Schule und zuhause so gut wie alles nur auf “gute” Noten ausgerichtet ist?

Es ist ja kaum verwunderlich, dass so viele Kinder die ganze Zeit über voller Wut oder Verzweiflung sind und immer schneller und öfter ausbrechen.

😢 Ich habe bei der Heimfahrt von diesem Elternabend einige Minuten gebraucht, um losfahren zu können, weil ich vor lauter Tränen nichts mehr gesehen habe.

 

Meine Gedanken dazu

Natürlich weiß und respektiere ich, dass Eltern für ihr Kind das Beste wollen. Und dazu gehören eben auch eine ausreichende Schulbildung und eine erfolgreiche Ausbildung.

❓ Sagen gute Noten etwas über die Bildung und den Wissenstand eines Kindes aus?

❓ Sagen Noten überhaupt etwas über ein Kind aus?

❓ Ist ein gutes Zeugnis eine Garantie für ein erfülltes und glückliches Leben?

Ich finde NEIN!

 

❓ Gibt es da nicht noch eine Menge mehr zu lernen für ein erfülltes und glückliches Leben?

Ich finde schon ❣

 

Schauen wir uns das System der Noten mal genauer an

In vielen Familien wird vor den Tests/Schulaufgaben etc. auf Drängen der Eltern intensiv für diese Überprüfung gelernt und geübt. Das Kind macht mehr oder weniger mit und lernt durchaus etwas von dem Stoff. Ist das bei dir auch so?

Und dann?

Selbst wenn dein Kind nur 1 und 2 im Zeugnis stehen hat, ist das noch lange keine Garantie, dass dein Kind den Stoff wirklich kann.

Hat dein Kind eine gute Note, kann es durchaus sein, dass es vier Wochen später das meiste wieder vergessen hat. Es hat das Ganze nur gelernt, um es zu einem bestimmten Termin wiedergeben zu können. Das nennt sich übrigens binge-learning – also reinpressen und dann ausspucken.

Ist das sinnvoll und hilfreich fürs Leben?

 

Oder dein Kind kann den Stoff durchaus, hat aber durch den ganzen Druck und den Stress vorher während des Tests einen kleinen bis großen Blackout und kann nicht alles wiedergeben, was im Hirn gespeichert ist. Dann kann es den Stoff, hat aber trotzdem eine schlechte Note.

Ist das sinnvoll und motivierend?

 

Oder dein Kind übernimmt den Fokus auf die Noten von dir und steht dadurch so unter Druck, dass es in Kauf nimmt, die Freundin/den Freund dafür zu verraten.

Willst du das?

 

Oder dein Kind hat bestimmte Inhalte nicht verstanden, sondern nur auswendig gelernt. Sobald es dann später gilt, das Gelernte nicht nur einfach so wieder zu geben, sondern wirklich anzuwenden, scheitert es.

Ist das sinnvoll, motivierend und hilfreich fürs Leben?

 

Oder dein Kind ist vielleicht eher ein ruhiger und eher zurückhaltender Mensch. Es kann den Stoff, denkt mit, ist fleißig, organisiert, zuverlässig, freundlich, hilfsbereit – und hat doch schlechte Noten, weil es sich im Unterricht nicht traut, sich zu melden. Und die mündliche Mitarbeit wird leider extrem hoch bewertet wird, von sehr vielen Lehrern aber nur vorausgesetzt und nicht aktiv gefördert.

Ist das sinnvoll, gerecht und motivierend?

 

Von den Noten in Fächern, in denen es überwiegend auf Talent ankommt, will ich gar nicht erst anfangen.

 

Ja, du hast Recht. Das deutsche Schulsystem ist veraltet und wirklich ungerecht.
Und nochmal ja, wir können es nicht ändern und müssen damit leben.

 

Meine Frage an dich:

Worauf legst du in Bezug auf die Schule im Umgang mit deinem Kind deinen Fokus?
Allein oder überwiegend auf die Note – die Zahl auf einem Zettel?

 

Gibt es da nicht noch eine Menge mehr zu lernen für ein erfülltes und glückliches Leben?
Ich finde schon❣
  • Kochen, Wäsche waschen, Steuererklärung, Reifenwechseln, etc.
  • Empathie – Einfühlungsvermögen
  • Zuverlässigkeit
  • Verantwortungsgefühl – Eigenverantwortung
  • Zivilcourage – soziale Verantwortung
  • das persönliche Wissen, was richtig und was falsch ist
  • Konfliktmanagement
  • Den Wert von Freundschaft und Loyalität
  • Organisationsfähigkeit
  • und noch soooooo viel mehr.
Und darüber sagen Noten nichts aus.

 

Um es ganz deutlich auszudrücken

Es geht mir nicht darum, dass du dich als Mama/Papa überhaupt nicht mehr um das Lernen deines Kindes kümmerst.

Ich lade dich ein, deinen Fokus wegzunehmen von den puren Noten.

 

Hausaufgaben, lernen und Noten gehören in die Schule. 📃

Für das Lernen-können einiger der anderen Eigenschaften sind die Schule und das Elternhaus zuständig.  📃 + 👪

 

Deine Aufgaben als Mama/Papa 👪:

💖 Dafür zu sorgen, dass das Kind sich geliebt fühlt, auch ohne irgendeine Leistung zu bringen.

💖 Viel Spaß und Freude mit deinem Kind zusammen zu erleben.

💖 Dem Kind altersgerecht, zwischenmenschliche Werte zu erklären, sie vorleben und dem Kind die Möglichkeiten zum Üben zu geben.

💖 Gemeinsam mit dem Kind zu schauen, was es braucht, den Lernstoff gut und anhaltend zu lernen.

💖 Das Kind trösten und auffangen bei jedem Gefühl von Traurigkeit, Verletzt worden sein, Frust, Angst, sich ungerecht behandelt fühlen, bei Konflikten mit der besten Freundin/dem besten Freund.

💖 Dem Kind mit viel Spaß und Leichtigkeit die wichtigen lebenserhaltenden Maßnahmen zeigen und sie üben lassen.
Kochen, Wäsche waschen, Steuererklärung, Reifenwechseln, 1. Hilfe in Notfällen, Umgang mit Geld, und alles, was sonst noch wichtig ist und in der Schule nicht gelehrt wird.

Und noch eine Menge mehr.

 

Damit hast du die ganze Schulzeit über schon richtig gut zu tun.

Sei eine Mama/ein Papa für dein Kind. Voller Liebe, Zuwendung, Verständnis und Herzenswärme.

Damit dein Kind die Aufgaben, die es zu erledigen hat, gestärkt und mit Wohlbefinden erledigen kann.

Damit dein Kind für die Schule mit Freude und Motivation lernen kann.

Damit dein Kind sich geliebt und in Ordnung fühlt auch ohne eine bestimmte Leistung.

Und nun zu dir.

Hast du eine Idee, wo und wie du diese Erkenntnisse in deinem FamilienAlltagsChaos anwenden kannst?

Was willst du ändern?
Hast du Fragen dazu?
Wie sind deine Erfahrungen und Gedanken dazu?

Schreib mir in den Kommentaren. Ich freue mich darauf.

Herzliche Grüße

Cornelia Lupprian
Die Elternlotsin
Cornelia Lupprian
Die Elternlotsin

Ich lotse dich durch dein FamilienAlltagsChaos

Weg von Unsicherheit, Überforderung und Frust

Hin zu Gleichwürdigkeit, Klarheit und Gelassenheit

Mein großer Herzenswunsch ist es, Familien zu helfen, wieder Lebensfreude und Leichtigkeit im Alltag zu erleben.
Mein Wissen aus den Aus- und Weiterbildungen wird ergänzt durch viele Jahre Erfahrung als Familienberaterin und Mutter.

2 Kommentare

  1. Gute Noten oder lieber für´s Leben lernen?
    Liebe Cornelia,
    Danke für Deinen so wertvollen Tipp, dass wir Eltern unseren Kindern, die “lebenserhaltenden Maßnahmen” wie Du es nennst, beibringen sollten. DU HAST JA SOOOO RECHT !
    Wir hatten gehofft, dass die Waldorfschule näher am Alltag ist und unterrichtet, doch leider geht der Waldorf-Schulaltag komplett an der Realität und den Bedürfnissen der Kids vorbei und so haben wir frustriert nach knapp 6 Schuljahren das Handtuch geworfen, weil unsere Tochte nicht mehr in die Schule wollte. Es war ihr zu wenig Input. Leider hatte sie Recht. Das Wissensdefizit mit dem sie jetzt kämpft ist gross dafür geht sie aber wieder gerne in die Schule eine Gemeinschaftsschule ohne Noten bis Ende Klasse 7. Sehr zu empfehlen!!! Es reicht doch vollkommen, wenn man sieht wieviel Punkte von der Gesamtpunktzahl erreicht wurden. Meiner Tochter reicht es sogar, wenn da nur steht “Niveau erreicht” mehr möchte sie garnicht wissen. Schade, dass man in Deutschland immer noch keinen Abschluss nur nach Punkten machen kann. Der “Notenschock” und die damit zusammenhängende Frustration kommt also noch. LEIDER ! Ich wünschte wir Eltern hätten da mehr Mitspracherecht.

    Herzlichen Dank für so wertvolle Deine Lotsenarbeit.
    Gruß
    Sandra
    P.S. Höre mir gerne mal eine Einheit zu stark pubertierendem (13jährigen) Mädel, Make-up+Handy Sozial Media an. Sozialmediazeit begrenzen – noch zeitgemäß? Lernen für die Schule in der Schule? 3x Mittagschule mit inkludieren freien Lernzeiten – sollte das reichen? Wie lange zu Hause alles überprüfen/ zum Lernen mahne? Oder lieber eigene Erfahrung machen lassen? (Zu wenig reicht halt nicht)

    Ganz liebe Grüße

    Antworten
    • Liebe Sandra,
      es freut mich sehr, dass dir mein Tipp so gut gefällt 😊. Wie schade, dass eure Erfahrungen mit der Waldorf-Schule so negativ sind und dann wieder wie großartig, dass ihr den passenden Absprung geschafft habt und nun so positive Erfahrungen erleben könnt. Das ist wunderbar.
      Ach ja, das deutsche Schulsystem – darüber ließe sich tatsächlich viel schreiben. Ich stimme dir da völlig zu, dass es Forderung, Führung, Überprüfung und eine Rückmeldung braucht; doch die Art der Rückmeldung kann so viel kaputt machen bzw. bei einer gleichwürdigen und persönlichen Rückmeldung auch viel positives beim Kind auslösen.
      Herzlichen Dank für deine Anregungen zu Themen, ich nehme sie gerne auf meine Liste der Themenvorschläge mit auf 😀
      Ich wünsche dir und deiner Tochter, dass ihr noch lange so gut klarkommt und sende ganz herzliche Grüße
      Cornelia

      Antworten

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