Wie alt ist dein Kind?

Sprache in der Erziehung

 

“Wie alt ist dein Kind?” –

Warum deine Antwort auf diese Frage viel über dich aussagt.

 

In meinen Familien-Beratungen frage ich immer nach, wie alt das Kind ist, um das es bei der Frage/bei dem Problem geht.

Wie ist deine Antwort auf meine Frage: “Wie alt ist dein Kind?”?

Nehmen wir zum Beispiel die Aussage, dass ein Kind haut oder Probleme mit dem Trocken-werden hat oder sich nicht von der Mutter lösen will oder keine Freunde findet.

Das hat jeweils eine andere Bedeutung und erfordert eine andere Antwort, wenn das Kind 2 oder 6 oder gar schon 12 Jahre alt ist.

 

Und immer wieder bekomme ich dann die Antwort in der Form:

“Mein Kind wird im August 4” bzw. “Mein Kind wird in 3 Monaten 8“
(passe diese Beispiele bitte auf dein Leben an)

Hast du das auch schon mal so oder so ähnlich geantwortet?

 

Es gibt dazu auch Varianten.

Bei der Frage nach Art der Betreuung: “Er/Sie kommt im Sommer in die Schule.”

Bei der Frage, ob ein Schulkind eine Spielkonsole spielt: “Er/Sie wünscht sich die Playstation zum Geburtstag.” –
und andere.

 

 Mal davon abgesehen, dass ich dann gedanklich immer wieder rechnen muss… 😎

 

Diese Antwort sagt mir immer ganz viel – sie offenbart mir 2 wichtige Themen, die ich dir gerne etwas ausführlicher beschreiben möchte.

 

1. Der Erwachsene neigt vielleicht dazu, viel in der Zukunft zu denken.

Mehr dazu findest du in meinem Blogartikel „Elternfilm“

Du sagst, dass dein Kind demnächst ein Jahr älter sein wird. Dann spukt dir diese nächste Zahl im Kopf und im Unterbewusstsein herum – und du behandelst dein Kind auch so.

Und du gehst (vielleicht unbewusst) von einem Entwicklungszustand aus, den dein Kind noch nicht erreicht hat und der auch noch gar nicht vorgesehen ist.

Vielleicht erwartest du körperliche Geschicktlichkeit, Zugewandtheit, Selbstständigkeit, Impulskontrolle etc. und bist enttäuscht, weil dein Kind es noch nicht kann.

In der Entwicklung deines Kindes ist ein halbes Jahr in manchem Stadium nahezu ein Quantensprung. Es kann sein, dass dein Kind heute etwas noch nicht kann, es aber innerhalb der nächsten Wochen/Monaten einfach so nebenbei erlernt.

 

2. Der Erwachsene neigt vielleicht (auch) dazu, sich unklar auszudrücken.

Zumindest für das Kind.

Kinder brauchen klare, eindeutige und einfache Formulierungen und Aussagen. Dann können sie es besser verstehen und dem Erwachsenen folgen.

Die soziale Erwachsenensprache nutzt sehr viele höfliche Umschreibungen:

wie zum Beispiel: „Könntest du mir eventuell mal helfen, bitte?“ oder „Wollen wir jetzt mal nach Hause gehen?“
anstatt zu sagen: „Ich brauche bitte deine Hilfe.“ oder „Ich will jetzt nach Hause gehen.“

Schau mal hier in diesem Blogartikel dazu: „Fragst du noch oder sagst du schon?“

 

Gaaaaanz wichtig: Nur auf Grund eines einzelnen Satzes lege ich niemals für mich fest, dass eines der oder beide Themen bei meinem Gegenüber zutrifft.

Es lässt mich jedoch immer aufmerksam sein dafür. Und selbstverständlich überprüfe ich das im Gespräch.

 

Was kannst du also tun?

1. Bleib immer in der Gegenwart deines Kindes.

Kinder brauchen die Reaktion der Erwachsenen auf die Gegenwart und nicht auf das, was eventuell in der Zukunft geschieht.

  • Rede über dein Kind so, wie es jetzt gerade ist.
  • Rede mit deinem Kind über das, was jetzt gerade dran ist.
  • Reagiere auf das Verhalten, wie es jetzt gerade ist. (Und nicht auf deine Vermutung, was passieren kann, wenn dein Kind dieses gegenwärtige Verhalten noch in der Zukunft hat.)

 

2. Sprich klar, eindeutig und einfach mit deinem Kind

(bei anderen Erwachsenen hilft das übrigens auch)

Verwende kurze Sätze (je jünger, je kürzer). Ohne drumrum, ohne verkleidete Aufforderungen, lass blumige Umschreibungen weg.

Sag, was du willst und meinst.

 

Und sag bitte immer, wie alt dein Kind tatsächlich in der Gegenwart ist: “Es ist 3 Jahre alt”.

Falls es wichtig ist, ob dein Kind gerade erst 3 geworden ist oder schon kurz vor dem 4. Geburtstag steht, dann kannst du zum Beispiel sagen “Es ist 3 Jahre und 2 Monate” oder “Es ist 3 einhalb Jahre alt.”

Das bezieht sich übrigens auf alle Altersstufen der Kinder.

 

PS: Du antwortest schon immer genau so auf die Frage? Wunderbar!

Vielleicht bringen sich meine Ausführungen trotzdem ein wenig zum Nachdenken?

Wie sind deine Erfahrungen und Gedanken dazu?
Schreib mir in die Kommentare. Ich freue mich darauf!

Herzliche Grüße

Cornelia Lupprian
Die Elternlotsin
Cornelia Lupprian
Die Elternlotsin

Ich lotse dich durch dein FamilienAlltagsChaos

Weg von Unsicherheit, Überforderung und Frust

Hin zu Gleichwürdigkeit, Klarheit und Gelassenheit

Mein großer Herzenswunsch ist es, Familien zu helfen, wieder Lebensfreude und Leichtigkeit im Alltag zu erleben.
Mein Wissen aus den Aus- und Weiterbildungen wird ergänzt durch viele Jahre Erfahrung als Familienberaterin und Mutter.

2 Kommentare

  1. Liebe Cornelia,
    Jetzt hast du mich! Ich lese deine Mails jetzt schon ein paar Wochen mit und habe auch schon eine Aufzeichnung angesehen (die aktuelle von dieser Woche habe ich für morgen fest eingeplant;-)

    Tatsächlich habe ich selbst schon bemerkt, dass ich meine Kinder sprachlich ganz oft älter mache! Ganz so, wie ich deinen Beispielen. Ich versuche mich da aktiv zu korrigieren, weil es mir selbst eigentlich nicht gefällt und es sich irgendwie falsch anfühlt. Ich habe mich schon gefragt, wo das herkommt und bin gespannt auf deine Ideen.
    Übrigens sind meine Kinder 6 und 3. Der eine “noch” die andere “gerade” 🙂

    Einen schönen Abend. Viele Grüße und danke für den Input.
    Laura Emmerich

    Antworten
    • Einen wunderschönen Guten Tag liebe Laura,

      nunja, das geht ja vielen Eltern so, du bist also damit nicht alleine 😀

      Woher das kommt? Ich kann mir vorstellen, dass wir als Eltern uns natürlicherweise immer wieder gedanklich mit zukünftigen Ereignissen beschäftigen, die auch durchaus mal vorbereitet werden sollten. Und ebenfalls natürlicherweise wollen wir immer das Beste für unser Kind.
      Manche Eltern bleiben dann in der Zukunft hängen.
      Mein Tipp in den Beratungen ist an dieser Stelle immer, das ganz bewusst zu gestalten.
      Ganz bewusst sich gedanklich mit der Zukunft zu beschäftigen, zu planen und vorzubereiten – auch wenn es nur ein paar Minuten eigentlich so nebenbei sind.
      Und zum Schluss ebenfalls ganz bewusst wieder in der Gegenwart anzukommen.
      Bewusstheit und Achtsamkeit sind hier der notwenige Schlüssel.

      Es freut mich, dass dir meine Anregungen helfen und du damit weiterkommst auf deinem Weg.
      Herzliche Grüße
      Cornelia

      Antworten

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